Predigttext für Exaudi (24.05.2020): Jeremia 31, 31-34

10.00 Uhr Glockenläuten

Lesung:


31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen,
32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloß, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR;
33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.
34 Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: „Erkenne den HERRN“, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.

Dein Wort, HERR, ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege!
Halleluja!

Impulse:

Der heutige Sonntag trägt den Namen „Exaudi“. Das ist ein Zitat aus dem 27. Psalm, Vers 7: „Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe.“ Auch der Prophet Jeremia hat oft in dieser Art zu Gott gerufen, von dem er den (oft zu) schweren Lebensauftrag erhielt, dem Volk immer wieder schonungslos seine Abkehr von Gott vorzuhalten. Dennoch wird er letztlich von Gott gehalten und darf in den Worten unseres Predigttextes Gottes neuen Bund und die Erneuerung der menschlichen Herzen nach Gottes Willen verheißen. Damit will dieser alttestamentliche Text uns auf das kommende Pfingsten und das Wirken des Heiligen Geistes vorbereiten.
1) Wo sehne ich mich nach Erneuerung?
2) (Wie) verbinde ich diese Sehnsucht mit Gott und dem Heiligen Geist?
3) Ich kann in der kommenden Woche bis Pfingstsonntag bewusst Erinnerungen an vergangene Pfingsten und Hoffnungen für das kommende sammeln!
4)(Kultur-Tipp:) Der Dichter Franz Werfel schrieb in den Jahren 1936 / 1937 den Roman „Höret die Stimme“ – ein Roman über den Propheten Jeremia. Dieser Roman ist auch heute noch lesenswert als „Zeitreise“ und emotionale Annäherung an die Gestalt des uns sicher nicht leicht verständlichen Propheten.

Gebet: Psalm 27 (EG 714)

Der Her ist meines Lebens Kraft
Der Herr ist mein Licht und mein Heil;
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Kraft;
vor wem sollte mir grauen?
Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne:
daß ich im Hause des Herrn bleiben könne mein
Leben lang,
zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn
und seinen Tempel zu betrachten.
Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit,
er birgt mich im Schutz seines Zeltes
und erhöht mich auf einen Felsen.
Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe;
Sei mir gnädig und erhöre mich!
Mein Herz hält dir vor dein Wort:
„Ihr sollt mein Antlitz suchen.“
Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz.
Verbirg dein Antlitz nicht vor mir,
verstoße nicht im Zorn deinen Knecht!
Denn du bist meine Hilfe; verlaß mich nicht
und tu die Hand nicht von mir ab, Gott, mein Heil!
Denn mein Vater und meine Mutter verlassen
mich,
aber der Herr nimmt mich auf.
Ich glaube aber doch, daß ich sehen werde
die Güte des Herrn im Lande der Lebendigen.
Harre des Herrn!
Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn!


Persönliche Fürbitten

Das Vaterunser

Segensbitte

So sehet denn auf Christus und geht hin im Segen des Vaters:
Der HERR segne dich und behüte dich, der HERR lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig. Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden. Amen.

23 Mai 2020